Waldwildnisgebiet im Stadtwald Hungen ist Meilenstein des Arten- und Klimaschutzes

“Wald­wild­nis­ge­biet im Stadt­wald ist Mei­len­stein des Arten- und Klimaschutzes”

-Hun­ge­ner Natur­schutz­grup­pen begrü­ßen Teil­nah­me am Wild­nis­fonds der Bundesregierung-

Die Ein­brin­gung von 176 ha Hun­ge­ner Stadt­wald in den Wild­nis­fonds der Bun­des­re­gie­rung wird sei­tens der Hun­ge­ner Natur­schutz­grup­pen von NABU & HGON als Mei­len­stein, vor allem für den Arten- und Kli­ma­schutz begrüßt! Es sei ein weg­wei­sen­der und wohl­über­leg­ter Mehr­heits­be­schluss durch die Frak­tio­nen von Grü­nen, Pro Hun­gen & SPD in der Hun­ge­ner Stadt­ver­ord­ne­ten­ver­samm­lung am 07. Febru­ar gefasst wor­den, freut sich Heinz Weiß vom NABU Non­nen­roth. Vor­her wur­den in einem lang­wie­ri­gen demo­kra­ti­schen und fach­li­chen Pro­zess alle vor­ge­brach­ten Pro- und Con­tra-Argu­men­te trans­pa­rent und sorg­fäl­tig gegen­ein­an­der abge­wo­gen, wofür allen kon­struk­tiv Betei­lig­ten gedankt wer­de, so die Natur­schüt­zer unisono.

Zu beson­de­rem Dank ver­pflich­tet ist Hun­gen dem Gon­ters­kir­che­ner Wald- und Feder­maus­for­scher Dr. Mar­kus Dietz, der die Stadt Hun­gen im Antrags­ver­fah­ren und durch fach­li­che Exper­ti­se inten­siv und ehren­amt­lich unter­stützt hat, stellt Harald Fritz­ges vom NABU/VNULL Langd wür­di­gend heraus.

Die Auf­ga­be von Tei­len der Eigen­tums­sou­ve­rä­ni­tät durch dau­er­haf­ten Holz­nut­zungs-Ver­zicht auf 15 % der Stadt­wald­flä­che, schafft für die rest­li­chen ca. 1.000 ha eine gute Aus­gangs­la­ge in Zei­ten des sicht- und spür­ba­ren, fort­schrei­ten­den Kli­ma­wan­dels, stel­len die NABU-Akti­ven fest. Der ca. 4,5 Mio. Euro umfas­sen­de Erlös der Trans­ak­ti­on soll­te des­halb nach Ansicht der Natur­schutz­grup­pen für die kli­ma­ti­sche Anpas­sung und Erhö­hung der Resi­li­enz, des unter zuneh­men­der Tro­cken­heit und Tem­pe­ra­tur­stress lei­den­den Hun­ge­ner Stadt­wal­des sowie die Was­ser-Rück­hal­tung im Wald zur Hoch­was­ser­vor­beu­gung genutzt wer­den, was gleich­zei­tig der Grund­was­ser­neu­bil­dung die­ne. Hier­bei müs­sen öko­lo­gisch ange­pass­te und an tat­säch­li­cher forst­li­cher Nach­hal­tig­keit ori­en­tier­te Maß­nah­men der Stan­dard sein, for­dern die Natur­schutz­grup­pen ein­hel­lig mit Blick auf die forst­li­che Zukunft des bewirt­schaf­te­ten Stadtwaldes.

Um auch finan­zi­ell eine ent­spre­chend lang­fris­ti­ge und nach­hal­ti­ge Inves­ti­ti­ons­wir­kung zu ent­fal­ten, schla­gen die Hun­ge­ner Natur­schutz­grup­pen eine gemein­nüt­zi­ge Stif­tungs­lö­sung vor, bringt Ste­phan Kann­wi­scher vom NABU Horl­off­tal die logis­ti­schen und finan­zi­el­len Über­le­gun­gen der Ehren­amt­li­chen auf den Punkt. Die­ser Kapi­tal­stock könn­te auch durch wei­te­re öffent­li­che und pri­va­te Zustif­tun­gen gemäß Stif­tungs­recht einen erhöh­ten lang­fris­ti­gen Nut­zen für öko­lo­gisch sinn­vol­le Pro­jek­te in der Groß­ge­mein­de Hun­gen entfalten.

Die Hun­ge­ner Natur­schutz­grup­pen wer­den auch wei­ter­hin durch öffent­li­che Füh­run­gen und Vor­trä­ge ihre Unter­stüt­zungs­ar­beit für den Wald im All­ge­mei­nen und das Wald­wild­nis­pro­jekt im Spe­zi­el­len fort­set­zen. Dies um Ein­hei­mi­sche, Gäs­te und auch Urlau­ber sach- und orts­kun­dig zu infor­mie­ren und auch die kri­ti­schen Stim­men zum Wald­wild­nis­pro­jekt zu errei­chen, hofft Man­fred Hart­la­ge vom NABU Obborn­ho­fen-Bel­lers­heim optimistisch.

Gera­de auch im Hin­blick auf das Poten­ti­al sanf­ter tou­ris­ti­scher Ent­wick­lungs­mög­lich­kei­ten und die Nähe zum Bal­lungs­raum
Frank­fur­t/Rhein-Main, soll­te man hier eine grö­ße­re Offen­heit und mehr Enga­ge­ment an den Tag legen, emp­feh­len die Hun­ge­ner Natur­schutz­grup­pen abschlie­ßend in ihrer gemein­sa­men Erklärung. 

Text: Ste­phan Kann­wi­scher
Foto: Susan­ne Krüger