Wilde Blühwiese in Hungen – kleiner Lebensraum mit großer Wirkung

Mit­ten im Hun­ge­ner Stadt­ge­biet ist ein wert­vol­ler Bei­trag zur För­de­rung der Arten­viel­falt ent­stan­den: Die Blüh­wie­se zwi­schen der Spar­kas­se und den Bahn­glei­sen ent­wi­ckelt sich mehr und mehr zu einem wich­ti­gen Lebens­raum für zahl­rei­che Tier- und Pflan­zen­ar­ten. Am 18. August 2025 tra­fen sich Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der ört­li­chen NABU-Grup­pen sowie der Spar­kas­se Hun­gen mit dem Ehe­paar Karin und Vol­ker Brink­mann, um die Fort­schrit­te vor Ort zu begutachten.

Die Flä­che war bereits 2012 im Rah­men eines Umwelt­ta­ges der Stadt Hun­gen zum The­ma „Insek­ten“ zur Ver­fü­gung gestellt und von den Hun­ge­ner NABU-Grup­pen erst­mals umge­stal­tet wor­den, um ein Zei­chen gegen den Insek­ten- und Arten­rück­gang zu setzen.

Seit Okto­ber 2024 küm­mert sich Karin Brink­mann mit gro­ßem Enga­ge­ment um eine umfas­sen­de Neu­ge­stal­tung und Pfle­ge des Are­als. Als Grund­la­ge wur­de zunächst unbe­han­del­te Pap­pe auf den Boden gelegt. Dar­über kam eine Schicht Kom­post­er­de, in die anschlie­ßend eine bun­te Mischung aus insek­ten­freund­li­chen Pflan­zen ein­ge­sät und gewäs­sert wur­de. Ergän­zend über­neh­men die NABU-Grup­pen jedes Jahr ein bis zwei Arbeits­ein­sät­ze, bei denen die Flä­che gemäht und der Zaun am Bahn­damm frei­ge­schnit­ten wird – auch die­se ehren­amt­li­che Unter­stüt­zung trägt wesent­lich zum Erfolg der Blüh­wie­se bei.

Wer die Wie­se heu­te auf­merk­sam betrach­tet, ent­deckt eine rei­che und blüh­freu­di­ge Pflan­zen­viel­falt: Unter ande­rem wach­sen hier Wil­de Mal­ven, Cos­meen, Eisen­kraut und Klatsch­mohn. Sie lie­fern wert­vol­le Nah­rung für zahl­rei­che Insek­ten­ar­ten. So besu­chen bei­spiels­wei­se eine Viel­zahl an Hum­mel­ar­ten, dar­un­ter Wiesen‑, Garten‑, Erd‑, Stein- und Acker­hum­meln, die blü­hen­den Pflan­zen. Schmet­ter­lin­ge (Admi­ral, Dis­tel­fal­ter, klei­ner Kohl­weiß­ling), Käfer sowie zahl­rei­che Wild­bie­nen kann man genau­so auf der Flä­che beob­ach­ten wie Tau­ben­schwänz­chen, die blaue Holz­bie­ne sowie Schweb­flie­gen, sie­ben Punkt Mari­en­kä­fer und Schild­wan­zen. Die zahl­rei­chen ver­schie­de­nen Wild­bie­nen nut­zen das Insek­ten­haus für ihre Nach­kom­men. Die Wie­se lockt damit eine beein­dru­cken­de Viel­zahl von Bestäu­bern an. Gleich­zei­tig bie­ten die Struk­tu­ren der Wie­se Klein­tie­ren wie Eidech­sen und Blind­schlei­chen Lebens­raum und ein schat­ti­ges Plätz­chen im Hochsommer.

Das Bei­spiel zeigt ein­drück­lich, wie selbst klei­ne inner­städ­ti­sche Flä­chen öko­lo­gisch auf­ge­wer­tet wer­den kön­nen. Im Gegen­satz zu arten­ar­men Rasen­flä­chen oder gar ver­sie­gel­ten Schot­ter­gär­ten ent­steht hier ein leben­di­ges Bio­top, das nicht nur die Bio­di­ver­si­tät för­dert, son­dern auch das Stadt­bild bereichert.

Im Namen des NABU dank­ten Ana Fara­go-Macht, Dr. Anika Den­nin­ger und Bodo Fritz Karin Brink­mann herz­lich für ihren uner­müd­li­chen Ein­satz. Eben­so galt der Dank der Spar­kas­se Hun­gen, ver­tre­ten durch Vor­stands­vor­sit­zen­den Hei­ko Lai­dig, Geschäfts­stel­len­lei­te­rin Sil­via Barth und Nach­hal­tig­keits­be­auf­trag­te Katha­ri­na Vog­ler, für die Bereit­stel­lung der Fläche.

Fotos und Text: NABU Horlofftal